Chronologie

Chronologie

Im Mai 2017, nach einjähriger Vorbereitung im Projektteam in gemeinsamer Verantwortung von Stadtdekanat und Kirchengemeinde St. Maria begann mit „St Maria als“ ein Beteiligungsprozess, der Ideen für eine Kirchensanierung suchte. Wesentlich verdankt sich der  Erfolg dieses Beteiligungsprozesses der Unterstützung durch den Verein „Stadtlücken e.V.“ Dabei handelt es sich um einen gemeinnützigen Verein, initiiert von jungen Stuttgarter Stadtplanern, Stadtentwicklern, Architekten und Kreativen, die sich besonders der Erhaltung und Gestaltung eines (nichtökonomisierten) öffentlichen Raumes und einer lebenswerten Stadt widmen. 2018 wurden die „Stadtlücken“ beim Bundeswettbewerb „Europäische Stadt“ mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Auf Grund der Beteiligung der „Stadtlücken e.V.“ und durch die pastoraltheologisch-wissenschaftliche Begleitung durch den Lehrstuhl für Praktische Theologie (Prof. Dr. Michael Schüssler) an der katholisch-theologischen Fakultät der Eberhard-Karls-Universität Tübingen sowie eines internationalen Netzwerks von Pastoraltheologen wurde das Projekt „St. Maria als“ zu einem viel beachteten Erfolg. Nach zwei Jahren der gemeinsamen Erfahrung, des Ausprobierens und des Freigebens wird immer deutlicher, dass mit dem offenen Startschuss: „Wir haben eine Kirche − haben Sie eine Idee?“ etwas ermöglicht werden konnte, was mehr ist als nur eine Ideensuche für eine bauliche Kirchensanierung. „St. Maria als“ wurde zu einem Kirchenentwicklungsprozess der besonderen Art.

Dieser Prozess entstand nicht im luftleeren Raum, sondern steht im Kontext der Transformationsprozesse von Diözese und Stadtkirche. Er ist zum einen eingeschrieben in den Gesamtprozess des Stadtdekanats Stuttgarts „Aufbrechen − Katholische Kirche in Stuttgart“ und dem Ansatz „Kirche in der Stadt und für alle Menschen der Stadt“ zu sein und „immer wieder neu aufzubrechen zu Gott und den Menschen.“ Die Kirchengemeinde St. Maria bricht auf, indem sie ihren Raum anbietet, und das immer wieder neu und neuen Menschen. „St. Maria als“ setzt die Grundsätze des pastoralen Entwicklungsprozesses „Aufbrechen − Katholische Kirche in Stuttgart“ sowie des diözesanen pastoralen Entwicklungsprozesses „Kirche am Ort − Kirche an vielen Orten“ mustergültig um und kann als Paradebeispiel für eine „Pastoral der Ermöglichung“ gelten, wie sie im Rahmen der „Wandlungstagungen“ durch die Diözese als pastorale Haltung vorgegeben wurde. Die geistlichen Haltungen des Prozesses: „Lassen − Vertrauen − Wertschätzen − Erwarten“ sind die Haltungen, die uns im Prozess „St. Maria als“ leiten. Für St. Maria kommt hinzu die spirituelle Haltung Charles de Foucault, Gott bei den Menschen zu finden und einzutauchen in den Alltag und das Leben der Menschen im Quartier und im Sozialraum. Es ist gerade diese „Kirche im Transformationsprozess“, die nach unserer Erfahrung Menschen im urbanen Raum anspricht und auf sie anziehend wird. Damit einher geht die Gewährleistung von angstfrei-einladender Partizipation interessierter Menschen im Quartier, im Stadtviertel und in der Stadtgesellschaft, von der dieses Projekt bisher sehr profitiert hat und die konstitutiv für seine zukünftige Akzeptanz erscheint.

Wichtige Referenzpunkte sind für uns die pastorale Haltung des Zweiten Vatikanischen Konzils, insbesondere der Pastoralen Konstitution „Gaudium et Spes“ über die Kirche in der Welt von heute und des Dekrets über die Missionstätigkeit der Kirche „Ad Gentes“. Der pastorale und ekklesiologische Ansatz von Bischof Dr. Fürst für eine „diakonische, missionarische und dialogische Kirche im Volk“ bestärkt uns ebenso wie die Haltung von Papst Franziskus, mit der er (u.a. in der Enzyklika „Evangelii Gaudium“) den Auftrag der Kirche beschrieben hat, „an die Ränder“ und „an die Peripherie“ zu gehen, sich in den Herausforderungen der Existenz „verbeulen“ zu lassen und mit den Menschen Gott im alltäglichen Leben der Großstadt zu entdecken. Die Worte von Papst Franziskus bei seiner Eucharistiefeier am 25.09.2015 im Madison Square Garden in New York sprechen uns und dem Projekt „St. Maria als“ aus dem Herzen: „Zu wissen, dass Jesus weiter durch unsere Straßen zieht, sich lebendig unter sein Volk mischt und sich und die Menschen in eine einzige Heilsgeschichte einbezieht, erfüllt uns mit Hoffnung. Mit einer Hoffnung, die uns von dieser Macht befreit, die uns dazu treibt, uns abzusondern und uns nicht um das Leben der anderen, das Leben unserer Stadt zu kümmern. Mit einer Hoffnung, die uns von leeren „Verbindungen“, von abstrakten Analysen oder von sensationslüsternen Routinen befreit. Es ist eine Hoffnung, die keine Angst hat, sich einzubringen und so als Sauerteig zu wirken, wo immer wir auch leben und handeln. Eine Hoffnung, die uns ermuntert, mitten im „Smog“ die Gegenwart Gottes zu erkennen, der weiterhin in unserer Stadt einhergeht. Denn Gott ist in der Stadt.“

Nun gilt es diesen Geist des Sich-öffnens zu behalten und den begonnen Weg mutig weitzugehen, die Rahmenbedingungen zu beschreiben und ihm eine Offenheit zu belassen, der immer wieder Neues möglich macht. Die Projektgruppe hat über einen mehrjährigen Zeitraum intensiv an diesem Projekt gearbeitet und legt nun folgendes Konzept zur Beratung und zum Beschluss vor.

St. Maria als Ereignis

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